Briloner Energiewendetage
Ich plane zurzeit eine mehrteilige Vortragsreihe zu verschiedenen Themenbereichen der Energiewende, um die Briloner Öffentlichkeit aber auch Handwerker und Industrie sachlich zu informieren.
Warum mache ich das als Privatperson?
Ich habe Sorge um das Wohlergehen meiner Kinder und Enkel. Der Klimawandel führt nach meiner Wahrnehmung in allen Teilen unserer Erde zu gravierenden Veränderungen und Katastrophen zu Lasten der dort lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen, Gebäude und Infrastrukturen. Man denke nur an die Erwärmung der Ozeane mit Umlenkung der Meeresströme, die Wirbelstürme, die Erwärmung des Permafrostes, das Abschmelzen der Pole, das Steigen des Meeresspiegels in Ozeanien, das Austrocknen ganzer Regionen, die Hitzewellen in Südeuropa und auch in Deutschland an die sogenannten Jahrhundertüberschwemmungen; Jahrhunderte, die von Jahr zu Jahr immer kürzer werden.
Bei der energetischen Sanierung meines eigenen denkmalgeschützten Hauses zu einem bilanziellen Plusenergiehaus einschließlich Heizung, Haushaltstrom und Elektromobilität habe ich bei vielen Fachbegleitern festgestellt, dass das Wissen hinsichtlich einer ganzheitlich konzipierten energetischen Sanierung [Gebäude/Wärmepumpe/Fotovoltaik] oft nur rudimentär vorhanden ist.
Die chaotisch geführte Außendarstellung und Kommunikationspolitik der Ampelregierung bei der Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes, sowie die in der Sache wenig hilfreichen Stellungnahmen der Opposition, haben insgesamt zu einer Verunsicherung der Bürger bei der grundsätzlich erforderlichen energetischen Sanierung von Gebäuden geführt. Unwissenheit und Falschmeldungen an manchen Stammtischen verbreiteten sich in Mythen zuhauf. All dieses führte dazu, dass der erhoffte Absatz von 500.000 Wärmepumpen in 2024 im 1. Halbjahr auf 90.000 zusammengebrochen ist. Panikartig haben viele Hauseigentümer im gleichen Zeitraum noch 278.000 Öl- und Gasheizungen eingebaut, nicht berücksichtigend, dass ihre Immobile in Zukunft dadurch an Wert verlieren wird.
Bürger und Unternehmen brauchen jedoch verlässliche Perspektiven sowie rechtliche, fachliche, finanzielle und zeitliche Klarheit!
Dieses alles hat mich dazu motiviert, in Brilon eine fundierte Vortragsreihe, die Briloner Energiewendetage zu organisieren, um die interessierte Öffentlichkeit, Grundstückseigentümer und (Fach-)Unternehmen mit belastbaren Fakten aufzuklären.
In den letzten Monaten habe ich daher verschiedene Themenbereiche, die mit der Energiewende zusammenhängen, zusammengestellt.
Wenn möglich, beabsichtige ich auch Briloner Unternehmen, zum Beispiel die Briloner Bauhandwerker und Autohäuser bei einzelnen Themenbereichen einzubinden. Ergänzungen und Anregungen hierzu nehme ich gerne entgegen.
Beim 1. Briloner Energiewendetag hat der Meeresbiologe und Klimafolgenforscher Dr. Udo Engelhardt am 12.09.2024 im Briloner Kolpinghaus die Frage: Haben wir einen Klimawandel und wie wirkt er sich aus? mit seinem Vortrag „Eine Welt, ein Klima und eine (letzte) Chance – Warum die 2020er unser Jahrzehnt der Entscheidung sind“ eindrucksvoll beantwortet. Stichworte: Erderwärmung – Auswirkungen auf Ökosysteme – Umweltkatastrophen – soziale Folgen – wirtschaftliche Folgen – Kipppunkte – Gegenmaßnahmen.
Beim 2. Briloner Energiewendetag hat Herr Dr.-Ing. Peter Klafka, Mitinhaber des Aachener Ingenieurbüros Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme und ehrenamtliches Mitglied bei Scientist for Future am 26.11.2024 die Frage beantwortet, ob und unter welchen Rahmenbedingungen Wärmepumpen in Bestandsgebäuden eingebaut werden können, mit einem deutlichen Ja beantwortet. Viele Themen wurden dabei angesprochen unter den Stichworten: Energiebedarf und Energieerzeugung global – Mythen & Fakten – Funktion einer Wärmepumpe – WP-Typen – Wärmeabgabe – Effizienz – Kältemittel – Lautstärke – Leistung – Normaußen- und Jahresmitteltemperatur – bauliche Voraussetzungen – Vorlauftemperatur – Unterstützung durch Photovoltaik.
Beim 3. Briloner Energiewendetag am 11. März 2025 wird sich Herr Dr. Dresel in den Räumen der Condensator Dominit in Brilon-Wald mit der Frage „Wie kann die Energiewende in der konkreten betrieblichen Praxis gestaltet werden?“ einbringen und Lösungen am Beispiel der Energieversorgung seines eigenen Unternehmens Condensator Dominit präsentieren. Stichworte: Technische Möglichkeiten – Energiegewinnung vs. Energiebedarf – CO2-Neutralität – Investitionsbedarf – Rentabilität – Imagegewinn – volkswirtschaftliche Auswirkungen.
Folgende Fragen sollen in weiteren Briloner Energiewendetagen beantwortet werden.
Stichworte: Energieerzeugung heute – steigender Strombedarf für Elektromobilität & Wärmepumpen – Sektorenkopplung – Windkraft – Photovoltaik – Speichertechnologien – Management der Dunkelflaute – Wasserstoff – Biogas – Netzertüchtigungen
Stichworte: Nutzerverhalten und konstruktive Bauteile: Wand, Fenster und Außentüren, Kellerdecke, oberste Geschossdecke, Dächer – Energieeinsparmaßnahmen im Kontext von Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit
Stichworte: Wirkungsprinzip von Wärmepumpen und Schichten-Speicher – Effizienzunterschiede – Marktübersicht und Datencheck – Hydraulik
Stichworte: Photovoltaikmodule – Batterie-Speicher – Steuerung – Sektorenkopplung – Haushaltsstrom – Wärmepumpe – Elektromobilität – Autarkie – Abgabe oder Bezug von Strom an/von der Strombörse – bidirektionales Laden
GEG – Anforderungen bei der energetischen Sanierung von Heizung, Anlagentechnik und Bauteilen der Gebäudehülle
iSFP – Individueller Sanierungsfahrplan – Energieeffizienzberater
KfW-Heizungsförderung für Privatpersonen – Zuschuss und Ergänzungskredit
BAFA-Förderung für Einzelmaßnahmen der Anlagentechnik und an der Gebäudehülle
Steuerermäßigung für energetische Maßnahmen
Steuerbegünstigung für Baudenkmale
Weitere Förderprogramme
Stichworte: Elektroauto vs. Verbrenner-, Wasserstoff- und eFuel-Auto – CO2-Bilanz – Mythen & Fakten – Reichweite – Fahrkomfort – Leistung – Kosten – Laden – Batterien – Lebensdauer – Recycling – seltene Erden – Brandrisiken – Ladeinfrastruktur – Sektorenkopplung – Fotovoltaik – Wallbox – Autoindustrie – Weltmarkt
Um der Öffentlichkeit eine niedrige Hemmschwelle zu bieten, sollen alle Veranstaltungen kostenlos angeboten werden. Das Gelingen der weiteren Veranstaltungen hängt jedoch sehr davon ab, ob es mir gelingt, ausreichende Spenden einzuwerben. Zu diesem Zweck habe ich ein Spendenkonto bei der Sparkasse Hochsauerland mit der IBAN DE 33 4165 1770 0000 8918 87 eingerichtet.
Eines ist mir noch wichtig: Die einzelnen Veranstaltungen sollen definitiv nicht politisch aufgeladen werden, sondern auf rein fachlicher Basis erfolgen.
Abschließen möchte ich meine Gedanken mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun".
In diesem Sinne, Ihr Reinhard Hoffmann
NRW lebt - Landleben - Fluch(t) oder Segen(?)
Wie kann der ländliche Raum zukunftsfähig aufgestellt werden?
Kritische Nachschau aus Sicht kommunaler Stadtentwicklung zum aktuellen Landesentwicklungsplan NRW sowie zur unzureichenden Förderpraxis von Wohnraummodernisierung und Denkmalschutz